Neues Bauhaus Museum Weimar (Wettbewerb)

Darf eine „Zukunftswerkstatt“ zum Museum werden? Wie kann ein Gebäudekonzept für etwas aussehen, dessen zeitlose Relevanz für unterschiedlichste Lebens- und Schaffensbereiche keine rein auf die Vergangenheit ausgelegte Konzeption des Ausstellens zulässt? Das neue Bauhaus Museum Weimar versteht sich als Gebäude der Gegenwart, es definiert sich als baulicher Rahmen für die Ausstellung einer offenen Bildungsinstitution, welche die 1919 in Weimar gegründete Kunstschule von Anfang an war, als Gebäude, dass sowohl die inhaltlichen als auch die unterschiedlichen stadträumlichen Einflüsse des Standortes aufnimmt, ohne die eigene Rolle als selbstständiger Baustein aufzugeben. Eine Kubatur, die aus der eigenen Programmatik heraus entwickelt wird, aus der Anordnung der unterschiedlichen Aktivitäten und Inhalten, die das Neue Bauhaus Museum Weimar in sich vereint.
Die Bühne im Zentrum
Das Gebäude öffnet sich im Erdgeschoss großflächig zu den umgebenden Außenflächen, die als Außenraum des Bauhaus Museums einer größtmöglichen Öffentlichkeit Platz für Aufenthalt, Bewegung und Aktion bieten. Der Besucher betritt das Gebäude im Zentrum, dem Bereich mit der größten Frequenz. Ähnlich einer Bühne werden hier die unterschiedlichen Bereiche des Gebäudes zusammengeführt, räumlich wie inhaltlich in einen gemeinsamen Kontext gebracht. Der Besucher ist Zuschauer und Akteur zugleich.
Das Foyer wird durch Lichthöfe und die großzügig ausgebildete vertikale Erschließung in die Ebene des Untergeschosses und des Obergeschosses erweitert. Im Obergeschoss sind die Schausammlungen als chronologischer Rundgang angeordnet. Um das Zentrum entstehen Überlagerungsflächen, die eine Organisation von Themenschwerpunkten in Form eines kurzen Rundganges, sowie die Ausstellung von besonderen Exponaten zu spezifischen oder bereichsübergreifenden Themen zulassen. Durch die Bewegung in die sich nach Aussen thematisch und räumlich spezialisierenden Baukörper, geht der Besucher von der zentralen Überlagerung der Bühne in die Tiefe der spezifischen Inhalte der jeweiligen Sammlung.
Das Neue Bauhaus Museum versteht sich als gebautes Diagramm der Überlagerung unterschiedlicher thematischer und zeitlicher Inhalte, als ein baulichen Rahmen dessen, was die Aktualität des Bauhaus auch heute noch ausmacht.