Foto: René Graf

Haus K
Wohnhaus in Massivholzbauweise
in Hamburg Othmarschen

Das in Massivholzbauweise auf einem Stahlbeton-Untergeschoss errichtete Haus K verfolgt ein offenes Wohnkonzept mit Höhenversätzen zur Differenzierung von Raum, mit Treppen, die nicht nur der Erschließung dienen, sondern zu Aufenthalts- und Spielflächen werden, mit einem Schrank, in dem nicht nur verstaut, sondern auch geklettert werden kann. Es zeigt sich im Inneren weitestgehend unverkleidet, und macht so Fügung und Schichtung der konstruktiven Bauteile zum bestimmenden Thema, ergänzt durch gezielt eingesetzte Farbflächen und Einbauten.

Der Mittelpunkt des Gebäudes ist das offen gehaltene Erdgeschoss, in dem alle Wohnräume frei um einen mittigen Kern angeordnet sind. Durch Höhenversätze werden unterschiedlichen Bereiche mit vielseitigen Blickbeziehungen geschaffen, ohne die Offenheit einzuschränken. Der zentrale Kern beinhaltet Funktionselemente wie ein WC, Stauraum, Küchenschränke, aber auch die großzügige Treppenanlage. Über diese gelangt man zu den im Obergeschoss angeordneten Individualräumen, aufgeteilt je Seite in Bereiche für die Eltern und die Kinder.
Die Treppenanlage ist nicht nur Verkehrsfläche, sondern verbindet die Ebenen und Räume durch die offene Gestaltung, und wird durch integrierte Sitzflächen und Podeste zum eigenen Aufenthaltsbereich.
Das Untergeschoss beinhaltet neben den Funkionsräumen auch einen nach Süden ausgerichteten und durch raumhohe Glaselemente und schmale Lichthöfe großzügig belichtete Gästebereich, einen Toberaum, ein Arbeitszimmer, sowie das “kleine Wohnzimmer” mit einem großen zusätzlichen Oberlicht. Das Untergeschoss kann auch unabhängig über eine außen liegende Treppe erschlossen werden.

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

Foto: René Graf

WS2 Baunetz Wohnhaus in Massivholzbauweise Hamburg Othmarschen

WS2 veröffentlicht auf Baunetz:
>>> Auf der Treppe spielen <<<

Ausstellung in der galerie renate kammer
27.10.2022 – 20.11.2022
>> SIZE-MATTERS <<<
>>> galerie renate kammer <<<

Gleishalle Oberhafen
Testfelder in der ehemaligen Gleishalle
im Hamburger Oberhafenquartier

Die Gleishalle Oberhafen ist das Herz des Oberhafenquartiers, das lange nicht zugänglich gewesen ist. Ab dem Herbst 2020 wurde gemeinsam mit der Nutzergemeinschaft im Rahmen einer AG Gleishalle Oberhafen ein Konzept für eine Umsetzung von Testfeldern in der Gleishalle erarbeitet. Ziel der geplanten Maßnahmen war, durch die Zwischennutzung in einem auf zwei Jahre begrenzten Zeitraum die Möglichkeiten der Nutzung der Gleishalle auszuloten und Erkenntnisse zu gewinnen, die bei einer in Zukunft geplanten umfassenden Sanierung berücksichtigt werden können. Die baulichen Maßnahmen umfassen insbesondere die für die Herstellung der Verkehrssicherheit erforderlichen Maßnahmen an den Gleisbetten in Form von Geländern und die für die Minimierung der Flucht- und Rettungsweglängen erforderlichen Brücken über die Gleisbetten. Der weitere Ausbau und die bauliche Planung der Testfelder in den ehemaligen Gleisbetten erfolgt dann schrittweise direkt für die jeweils geplante Nutzung. Durch minimale Massnahmen konnte so ein besonderer Ort für die Stadt und ihre Kulturschaffenden erschlossen werden.

>>> Gleishalle Oberhafen <<<

REGELBETRIEB OFFENE GLEISHALLE
Primäres Ziel ist die Öffnung der Gleishalle für die Öffentlichkeit. Hiermit wird auf das gestiegene öffentlichen Interesse am Oberhafenquartier reagiert, und ein Begegnungsort für Alle geschaffen. Neben der möglichen Begehung soll die Gleishalle als Mitte des Oberhafenquartiers durch eine Dauerausstellung über die Geschichten des Oberhafenquartiers informieren, und so auch interessierten Besuchern vertiefende Einblicke in die Entwicklung des Quartiers sowie zu den aktuellen Nutzern und Akteuren gewährleisten. Direkt am Eingangsbereich findet der Besucher zudem Informationen zur Gleishalle selbst, kann sich über laufende und geplante Aktivitäten informieren, und erhält auch die Möglichkeit, eigene Ideen für Nutzungen und Formate einzubringen.

DIE TESTFELDER IN DEN GLEISBETTEN
Die Topographie der tiefer liegenden Gleisbetten soll erhalten werden. Durch die Anordnung der Brücken wurden diese jedoch in unterschiedlich große Abschnitte unterteilt, und bieten somit das Potential für vielfältige Nutzungen aus dem kreativ- und kulturwirtschaftlichen Bereich. Die Nutzung innerhalb dieser Testfelder soll nicht vorweggenommen und möglichst wenig eingeschränkt werden. Ziel ist es durch unterschiedliche Auf- und Ausbauten innerhalb der Testfelder das räumliche Potential dieser Fläche zu erproben, und Erkenntnisse für zukünfitige mögliche Nutzungen über die befristete Laufzeit hinaus zu gewinnen.

VERANSTALTUNGSORT FÜR KULTUR UND KREATIVSCHAFFENDE
Durch den Umbau wurden die baulichen Voraussetzungen dafür geschaffen, Veranstaltungsformate wie Filmvorführungen, Ausstellungen, Performances, Kreativ-Workshops o.Ä. zu ermöglichen. Um ein möglichst niedrigschwelliges Angebot für Kultur- und Kreativschaffende zu bieten, wurde im mittleren Gleisbett eine kleine Tribüne mit 54 Sitzplätzen sowie eine Bühne aufgebaut. Darüber hinaus wurden am Eingang sowie angrenzend an den Kopfbau Bereiche für eine mögliche Einlasskontrolle, Garderobe und Bar geschaffen, die für den Zeitraum einer Veranstaltung als Infrastruktur genutzt werden können. Veranstaltungen in der Gleishalle werden begrenzt auf maximal 200 Personen.

Besichtigung am So, 26 Juni 2022 um  14:00, 15:00, 16:00
>>> Tag der Architektur <<<

einfach auf das Bild klicken und hören

BDA-Denklabor – Der Architekturpodcast #25BDA Hamburg
Gröninger Hof: Vom Parkhaus zum Wohn- und Arbeitshaus

Tina Unruh im Gespräch mit Jan Löhrs und Philipp Loeper

„Können wir das auch anders machen?“ lautete die Leitfrage des Projekts Gröninger Hof mitten in der Hamburger Innenstadt. Das ehemalige Parkhaus wäre wahrscheinlich noch vor kurzem abgerissen und durch einen Neubau ersetzt worden, doch nun wird es von einer Genossenschaft zu einem gemischtgenutzten Wohn- und Arbeitshaus umgewandelt – als „Modell einer ortsgebundenen, innovativen Projekt- und Immobilienentwicklung“. Anders als bei herkömmlichen Projekten wird hier partizipativ, klimagerecht, sozial, gemeinschaftsorientiert, nutzungsgemischt und architektonisch ambitioniert geplant und gebaut.

Tina Unruh berichtet im Gespräch mit Jan Löhrs und Philipp Loeper über die erste Entwicklungsphase des Pionierprojekts zur Innenstadtbelebung. Unruh ist Architektin und Vorsitzende des Aufsichtsrates in der Genossenschaft Gröninger Hof eG. In der Hamburgischen Architektenkammer engagiert sie sich als stellvertretende Geschäftsführerin für baukulturelle Thema ebenso wie in der Hamburger Stiftung Baukultur (HSBK), deren Geschäftsführerin sie ist. Jan Löhrs (Spine Architects) und Philipp Loeper (asdfg Architekten) sind Vorstandsmitglieder im BDA Hamburg und engagieren sich u.a. im Arbeitskreis Bestand.

Testfelder in der Gleishalle Oberhafen

<<< ArchitektenLunch mit asdfg Architekten >>>

Donnerstag, 28. April 2022, 13 Uhr
im AIT-ArchitekturSalon Hamburg
In Partnerschaft mit Pfleiderer

Bismarck Neu Denken
Ideenwettbewerb

Wie geht man mit dem Bismarckdenkmal um?
Wie kann die Macht der übermächtigen Heldendarstellung relativiert, kontextualisiert und damit unweigerlich gebrochen werden? Wie gehen wir heute und in Zukunft mit Monumenten um, deren Schöpfer versucht haben, idealisierte Narrative zu definieren und über alle Zeiten zu transportieren, die aber im zeitgenössischen Verständnis nicht mehr funktionieren oder hochumstritten sind? Das alles, ohne gleichzeitig die Geschichte komplett zu überschreiben und damit ähnlich autoritär wie die Erfinder der Heldendenkmäler zu agieren?
Wohl wissend, dass sich auch der aktuelle Kontext wieder verändert und damit auch unsere heutigen Positionen und Vorstellungen zur Rekontextualisierung infrage gestellt werden, muss ein Ansatz gesucht werden, der diese Volatilität berücksichtigt.
Die Haltungen zur Person Bismarck waren bereits bei der Errichtung seines Denkmals vielfältig und kontrovers. Die ursprünglich vor allem innerdeutsch formulierte Kritik an der einseitigen Verehrung Bismarcks wurde durch die Erweiterung um den Umgang mit dem kolonialen Erbe und vor allem der anschwellenden Diskussion über die Aufarbeitung der kolonialen Verbrechen international. Sichtweisen auf das umstrittene umfangreiche Schaffen und Erbe Bismarcks sind so divers, dass eine einheitliche Positionierung nicht möglich war, ist oder in Zukunft sein wird.

Eine heute behauptete Eindeutigkeit wäre eitel, die Debatte um das Denkmal zeigt, dass der Versuch, eine Deutungshoheit herzustellen, schon einmal gescheitert ist. Das Prinzip der Heldendarstellung, der absoluten Meinungen, ist gescheitert. Eine Gegenposition sollte daher nicht versuchen, selbst eine starke, subjektive Haltung zu formulieren, sondern Annäherung und Auseinandersetzung möglich machen.

MONUMENTALITÄT BRECHEN
Das Bismarck-Denkmal zeichnet die gewählte übermenschliche Größe und damit verbundene Überhöhung der Person Bismarcks aus. Seine weit sichtbare Zeichenhaftigkeit ist Teil dieser Inszenierung. Seine (Deutungs-)Höhe und der damit verbundene Weitblick, der Bismarck nicht nur symbolisch zugeschrieben wird, ist (im derzeitigen Zustand) für uns nicht erreichbar. Diese Höhe zu überwinden und damit die Monumentalität zu brechen, sehen wir als wichtigen Teil der Aufgabe.

AUF AUGENHÖHE
Wir sollten dem Unerreichbaren ebenbürtig gegenübertreten können und auch seine Sicht einnehmen. Die so hergestellte Nähe bricht seine Autorität und schafft die Grundlage für Kritik und Auseinandersetzung. Konkret bedeutet das, dass die Möglichkeit geschaffen wird, mit einer Treppenanlage vom Fuße des Denkmals bis zu einer Plattform vor dem Gesicht Bismarcks zu gelangen. Die Konstruktion ist additiv, selbsttragend und soll so leicht wie möglich ausgebildet werden, um das Denkmal nur punktuell zu berühren. Dabei soll konstruktiv nur der Sockel genutzt und die Figur selbst (konstruktiv) unangetastet bleiben. Das Denkmal soll in seiner Gänze erfahrbar bleiben, die Monumentalität noch spürbar, um das Objekt der Debatte nicht zu verniedlichen und den Anlass der kritischen Auseinandersetzung nicht zu verdecken. Das Gegendenkmal selbst muss gleichwohl auch aus der Nähe und in der Ferne erkennbar sein, um die Wirkmacht des „Riesen” zu schwächen. Die neue Konstruktion tritt baulich selbst in den Dialog mit der alten Struktur, ohne diese unsichtbar zu machen. Ihre feingliedrige, leichte Ausbildung bildet bewusst einen Gegensatz zur Massivität des steinernen Mannsbildes. Sie ist selbstbewusst genug, die alte Macht zu brechen und mit offenen Augen von Angesicht zu Angesicht der Vergangenheit gegenüberzutreten.

KRITIK & KOLONIALISMUS
Ist der Zugang geschaffen, kann er auch begleitet werden. Auf den unterschiedlichen Plattformen können in Form von Stelen, Audioinstallationen und digitalen „Toren” (QR-Codes) Informationen zur Verfügung gestellt werden, die den Diskurs zur Person Bismarck und auch die übergeordneten gesellschaftlichen Debatten ausstellen.
Dieser ausgestellte Diskurs kann so lebendig bleiben und zusammen mit den Besucher*innen weitergeführt werden.

Schule Potsdamer Straße
Umbau und Sanierung Gebäude 6+7

Nach dem Umzug der Verwaltung in den durch uns 2019 fertiggestellten Erweiterungsbau SPS, sollen das  bestehende Verwaltungs- und das Vorschulklassengebäude zu Klassengebäuden umgenutzt werden, um die wachsenden Schüler*innenzahl unterzubringen. Beide Gebäude wurde in den 60er Jahren errichtet und haben eine einfache, klare Struktur. Sie sind ein- und  zweigeschossig und teilunterkellert und werden durch die typologisch prägende Gangüberdachung verbunden und erschlossen. Sie wurden in klassischer Schottenbauweise errichtet, so dass an den Längfassaden durchlaufende Fensterbänder großzügigen Tageslichteinfall ermöglichen. Der Bestand ist in seiner Substanz erhaltenswert, es liegen keine größeren Schadstoffbelastungen vor.  Der energetische Standard ist veraltet und erfüllt damit nicht die aktuellen energetischen Anforderungen und soll im Rahmen des Umbaus und der Sanierung angepasst werden. Durch lokale, zielgenaue Eingriffe und Austausch einzelner Bauteile sollen die bestehenden Substanz so weit so qualifiziert werden, dass die neue Nutzung uneingeschränkt erfolgen kann und gleichzeitig die dafür erforderlichen Maßnahmen auf ein Minimum reduziert werden – aus ökonomischen aber auch aus ökologischen Gründen.  In beiden Gebäuden wird die grundsätzliche Erschließung erhalten. Aneinander angrenzenden Räume werden zusammengefasst, um großzügige Klassenräume zu erhalten. Die bestehenden Fenster werden durch energetisch höherwertige Holzfenster ersetzt. Die ungedämmte Fassade wird mit einem Wärmedämmverbundsystem verkleidet an den langen Fensterseiten qualifiziert, um hier keine Temperaturschwankungen innerhalb der einzelnen raumabschließenden Bauteile zu erhalten. Die gut erhaltenen, robusten, geklinkerten Stirnseiten bleiben unberührt. Durch den konischen Zuschnitt der Fensterlaibungen wird erreicht, dass die Vorsprünge schlank und die Öffnungen grosszügig bleiben und ein skulpturales, neues Fassadenbild entsteht. Die Fassade fügt sich farblich in den Bestand. Im Inneren sollen die lokalen Eingriffe farblich nachvollziehbar bleiben. Ergänzungen bleiben wie Intarsien lesbar und schaffen durch den Kontrast zum Bestand eine neue Ästhetik.

Radioaktivitätsmesstelle Deutscher Wetterdienst Sasel

Dafür soll an der Stelle der ehemalige Hausmeisterwohnung ein zweigeschossiger Neubau errichtet werden, der auf dem Dach Platz für Messgeräte und Technik bietet.
Im Erdgeschoss und im 1.Obergeschoss befinden sind Werkstatt, Mess- und Auswerteräume. Auf dem begehbaren Flachdach sind Messgeräte sowie Technikaufbauten mit Schallschutzwänden vorgesehen. Die Treppe aus dem EG ins OG, wie auch die Treppe auf die Dachfläche sind nach Aussen angeordnet. Überspannt wird der zweigeschossige Baukörper mit den sich abzeichnenden Treppen, den Dachaufbauten und Lüftungsauslässen von einer perforierten Metallfassade. Die Fassade aus eloxiertem Aluminium hat einen warmen Farbton. Das Lochbild leitet sich aus dem abstrahierten Bild einer Wolke ab und ist im Bereich der dahinterliegenden Fenster offener als im Bereich der geschlossenen Wandbereiche.