Gestaltung Sartorius Turm Göttingen (Workshopverfahren)
AUSGANGSPUNKT: Das ehemalige Sartorius Werk ist Ausgangspunkt der Entwicklung eines kleinen Familienunternehmens hin zu einem börsennotierten Weltkonzern. Nach dem erfolgten Standortwechsel stellt sich die Frage, wie man einen Ort hinterlässt, der fest verbunden ist mit der eigenen erfolgreichen Firmengeschichte, und wo vor dem Bau des Werkes nicht viel mehr vorhanden war, als eine grüne Wiese. Was kann man dem zukünftigen Quartier und seinen Nutzern mit auf den Weg geben? Eine grüne Wiese?
KONZEPT: Der Turm der ehemaligen Sartorius Werke soll sich unter weitgehendem Erhalt innerhalb des neu entstehenden Quartiers neu finden und behaupten. Er war ursprünglich eingebaut und wird jetzt zum Quartiersplatz freigestellt. Die Abdrücke auf den Fassaden erzählen von seiner Vergangenheit. Um eine Metapher für den Ursprung und Aufstieg der Sartorius Werke an diesem Ort zu werden, ist der Bezug auf die Vergangenheit aber zu wenig. Der Turm muss auch funktionierender Teil der Gegenwart sein, und eine Perspektive für die Zukunft bieten.
Die grüne Wiese als begehbarer Dachgarten auf der auf den Turm aufgesetzten Plattform dient als Metapher für das Neue, als Basis für eine neue Geschichte. Durch die Verschiebung dieses Dachgartens in süd- und westliche Richtung über den Turm hinaus, rückt der Dachgarten auch in den freien Korridor, der durch die parallel zur Strasse geplanten Neubauten freigehalten wird, und wird so zum Blickpunkt des historischen Herzens des neuen Quartiers.
Die Plattform ist in ihrer Geometrie abgeleitet von der Geometrie des bestehenden Zeltdaches des Werksturms. Man könnte sagen, dass auf diese Weise das ansonsten aufgrund der flachen Neigung kaum sichtbare Zeltdach erstmals auch aus der Fußgängerperspektive erfahrbar wird.