Foto: Jehann Brunk

Foto: Jehann Brunk

Foto: Jehann Brunk

Gestaltung Sartorius Turm Göttingen (Workshopverfahren)

AUSGANGSPUNKT: Das ehemalige Sartorius Werk ist Ausgangspunkt der Entwicklung eines kleinen Familienunternehmens hin zu einem börsennotierten Weltkonzern. Nach dem erfolgten Standortwechsel stellt sich die Frage, wie man einen Ort hinterlässt, der fest verbunden ist mit der eigenen erfolgreichen Firmengeschichte, und wo vor dem Bau des Werkes nicht viel mehr vorhanden war, als eine grüne Wiese. Was kann man dem zukünftigen Quartier und seinen Nutzern mit auf den Weg geben? Eine grüne Wiese?
KONZEPT: Der Turm der ehemaligen Sartorius Werke soll sich unter weitgehendem Erhalt innerhalb des neu entstehenden Quartiers neu finden und behaupten. Er war ursprünglich eingebaut und wird jetzt zum Quartiersplatz freigestellt. Die Abdrücke auf den Fassaden erzählen von seiner Vergangenheit. Um eine Metapher für den Ursprung und Aufstieg der Sartorius Werke an diesem Ort zu werden, ist der Bezug auf die Vergangenheit aber zu wenig. Der Turm muss auch funktionierender Teil der Gegenwart sein, und eine Perspektive für die Zukunft bieten.
Die grüne Wiese als begehbarer Dachgarten auf der auf den Turm aufgesetzten Plattform dient als Metapher für das Neue, als Basis für eine neue Geschichte. Durch die Verschiebung dieses Dachgartens in süd- und westliche Richtung über den Turm hinaus, rückt der Dachgarten auch in den freien Korridor, der durch die parallel zur Strasse geplanten Neubauten freigehalten wird, und wird so zum Blickpunkt des historischen Herzens des neuen Quartiers.
Die Plattform ist in ihrer Geometrie abgeleitet von der Geometrie des bestehenden Zeltdaches des Werksturms. Man könnte sagen, dass auf diese Weise das ansonsten aufgrund der flachen Neigung kaum sichtbare Zeltdach erstmals auch aus der Fußgängerperspektive erfahrbar wird.

Aufstockung Parkgarage Bergedorf

Im Zuge der anstehenden Sanierung einer bestehenden Parkgarage mit angeschlossener Hotelnutzung wurde untersucht, welches zusätzliche Potential die Immobilie für eine Erweiterung bietet. Der Entwurf sieht eine Aufstockung der Garage im 6. Und 7. Obergeschoss vor, die eine Fläche von ca. 2.000m² für eine Büronutzung ermöglicht. Durch die Ausführung der Aufstockung als Schrägdach ist die Erweiterung ohne Überschreitung der baurechtlich festgesetzten zulässigen Geschossigkeit möglich. In das Volumen des Dachaufbaus eingeschnittene Höfe gliedern das Gebäude, und ermöglichen die natürliche Belichtung der im Zentrum der Aufstockung liegenden Räume. Die für den Dachaufbau vorgesehene Fassadenbekleidung wird auch im Bereich der bestehenden Geschosse fortgesetzt. Auf diese Weise werden der Bestand und die Aufstockung mit einer neuen Hülle vereint, und das Erscheinungsbild auch nach Aussen aufgewertet.

asdfg Architekten APB Aufstockung Parkhaus Hamburg
asdfg Architekten APB Aufstockung Parkhaus Hamburg

Gebäudeensemble Rosenhof

Der Kulturraum Rosenhof ist ein Ort für den Dialog zwischen Mensch, Natur, Kultur und Kulturen. Der Rosenhof hat eine interessante Geschichte. Dass seine Besitzer allesamt sehr kreativ waren, spiegelt sich in den zahlreichen Um- und Anbauten des 170 Jahre alten einstigen Bauernhofs wieder. Ein Großbrand auf dem Rosenhof hat seine eigene ‘Kreativität’ entfaltet. Der dramatische Einschnitt hat dazu geführt, dass neue Pläne geschmiedet wurden. Die bestehenden Gebäude sollen umfangreich saniert werden. Das Gebäudeensemble soll wachsen und durch Neubauten ergänzt werden. Denn nicht nur Kultur und Medizin, auch Mehrgenerationenwohnen, Künstlerateliers, Angebote für Kinder und Jugendliche, ein Kulturcafe und vieles anderes mehr soll in naher Zukunft wieder einen Platz auf dem Rosenhof haben.

Wohnquartier im Baakenhafen (Wettbewerb, 3.Preis)

Im Baakenhafen, nahe der Elbbrücken und Teil der Hafencity, soll ein innerstädtischer dichter Wohnblock mit geförderten Wohnungen als eigenständiger Baustein im Quartier entstehen. Im Erdgeschoss ist ausreichender Platz für Gewerbeflächen, die sich zum Straßenraum hin orientieren. Darüber entwickeln sich um einen Innenhof-Garten ca. 170 Wohnungen in unterschiedlichen Größen. Städtebaulich gliedert sich der Baukörper in einen L-förmigen Riegel nördlich entlang der Baakenallee und einen zweiten östlichen Baukörper mit einem etwas niedrigeren Kopfbau zu Elbe.
Die Erschliessung der Wohnbauten ist jeweils bis in den halböffentlichen Garten durchgesteckt.
Der Neubau ist als kompakter Baukörper geplant. Aus wirtschaftlichen und energetischen Gründen wurden Versprünge in der gedämmten Gebäudehülle weitestgehend vermieden. Eine Gliederung des Wohnblocks in maßstäbliche Abschnitte erfolgt vielmehr, neben den bereits städtebaulich vorgegebenen unterschiedlichen Geschossigkeiten, durch eine Differenzierung der Fassaden, die jeweils unterschiedlich auf ihr Gegenüber reagieren. Die Nordfassade zur Baakenalle wird durch über alle Obergeschosse verlaufende Erker gegliedert, die zudem eine Optimierung der Wohnungsgrundrisse und der Flächeneffizienz erlauben.
An der Ostfassade zum Gretchen Wohlwill Platz entsteht ein Wechselspiel aus mit Backsteinfassaden ausgeführten Gebäudebereichen mit hohen Fensterformaten, und den bereits durch die vorspringenden Balkonen charakterisierten Gebäudebereiche, die mit einem strukturierten mineralischen Kratzputz geplant sind. Von Osten vom Kirchenpauerkai aus kommend, zeigt sich das Wohngebäude hier bereits als differenziert gegliederter Baukörper. Die Richtung Norderelbe orientierten Kopfgebäude werden durch helle Backsteinfassaden in unterschiedlichen Farbtönen nuanciert. Eine Gliederung erfolgt durch die hohen Fensterformate zwischen den leicht vorspringenden Loggien.

Hotel Zeise 1

Die denkmalgeschützte Halle einer ehemaligen Fabrik für Schiffsschrauben steht aktuell leer, und wartet auf einen neuen Nutzer. Für die Inhaber des Hotels “Das kleine Schwarze – Hotel für Mensch und Kunst” wurde ein Konzept für ein besonderes Hotel innerhalb der Halle Zeise 1 entwickelt. Die Halle wird bis auf die ursprünglichen Bestandteile zurückgebaut, Zwischendecken und Einbauten der vorherigen Nutzungen werden entfernt. Durch grossflächige Öffnung der Dachflächen entsteht ein lichtdurchfluteter Innenraum der Halle. Die Anordnung der ca. 40 Gasträume erfolgt in Form von frei in die Halle eingestellten Zellen. Die gemauerten Aussenwände der denkmalgeschützten Halle werden von Einbauten freigehalten, und durch Begrünung und durch den Lichteinfall von oben zu einer atmosphärische Kulisse in der Art eines Innenhofes. Zu diesem Zwischenklima orientieren sich auch die einzelnen Zimmer. Im bis zur Dachfläche offenen Bereich an der Eingangsfassade sind Gastronomieflächen vorgesehen, die auch unabhängig von der Nutzung des Hotels betrieben werden können. Die denkmalgeschützte Halle Zeise 1 öffnet sich auf diese Weise in zentraler Lage mit neuer Nutzung einer grossen Öffentlichkeit, und bleibt trotz der erforderlichen Einbauten in seinem ursprünglichen Charakter erhalten.

Erweiterung der Kunsthochschule Kassel
(Wettbewerb, engere Wahl)

Der KunstRaum ist als einfacher kompakter Kubus mit einem stützenfreien Innenraum konzipiert. Durch ein flexibles Stellwandsystem kann er auf die jeweilige Nutzung als Ausstellungslabor und Experimentierraum optimal angepasst werden. Zum Park öffnet sich die Halle mit einem großen Tor, das in den Baukörper eingerückt ist, so dass ein überdachter Vorbereich entsteht. Weit geöffnet wird das durch seine vertikalen und horizontalen Faltungen multifunktionale Tor zum Schaufenster mit Bar und Tresen.
Die den Innenhof prägenden Eichen, als Teil des Projektes 7000 Eichen von Joseph Beuys, werden auch zur stimmungsvollen Kulisse für den Kunst-Raum. Durch Einsatz von transluzenten Fassaden werden Bezüge zwischen Aussen und Innen ermöglicht, ohne die Konzentriertheit des Innenraumes zu beeinträchtigen.
Eindrücke von Außen werden gefiltert, bleiben aber auch im Gebäudeinneren schemenhaft erkennbar. Auf den transluzenten Fassaden entsteht ein lebhaftes Licht- und Schattenspiel, das Neugier weckt, und die besondere Lage des Erweiterungsbaus auch im Inneren spürbar macht.
Nach Norden ausgerichtete Oberlichter zusätzliches Licht in die Tiefe des Raumes.
Die künstliche Beleuchtung mit wartungsarmen und energieeffizienten LEDs ist ebenfalls in den Ausschnitten der Oberlichter angeordnet und sorgt bei Ausstellungen für eine flexible und gezielte Ausleuchtung der Objekte.